Coopers Life Sciences – Business Manager Life Sciences Saad Bendadi im Interview
Heute dürfen wir einige Einblicke von unserem Business Manager Life Sciences teilen – Saad Bendadi. Saad ist seit 2,5 Jahren Teil der Coopers-Familie und arbeitet in unserem Büro in Nyon. Er ist unser Experte im Bereich Life Sciences Recruiting. Wir haben mit ihm telefoniert, um aktuelle und zukünftige Themen der Branche zu diskutieren.
Saad, du hast sowohl einen technischen Bildungshintergrund als auch Erfahrung in der Medizintechnikbranche. Erzählst du uns, wie du deinen Weg ins Recruiting gefunden hast?
Das ist richtig, mein Hintergrund ist ein großer Vorteil, um den heutigen Talentmarkt zu verstehen und unsere Geschäftspartner bestmöglich zu unterstützen. Ich habe eine echte Leidenschaft für wissenschaftliche Innovationen, aber auch für die Persönlichkeitsbildung.
Sicherlich ist Branchenwissen eine Voraussetzung, um Marktveränderungen zu verstehen und Bedürfnisse zu antizipieren. Aber der "MENSCH" steht im Mittelpunkt meiner Arbeit. Menschen dabei zu helfen, ihr Bestes zu geben, ihre Karriere zu gestalten und gleichzeitig einen Mehrwert für Unternehmen zu schaffen, ist eine so lohnende Erfahrung! Und es ist ein Privileg, gerade in dieser Zeit den Bereichen zu dienen, die bei der Suche nach den Arzneimitteln von morgen führend sind.
Was gefällt dir am besten an der Arbeit im Recruiting?
Unsere Branche erlebt derzeit eine rasante Fusion von digitalen Tech-Tools und Marketing-Strategien, was zu der aufstrebenden Hybrid-Disziplin namens Recruitment Marketing führt. Es geht darum, die richtige Botschaft zum richtigen Zeitpunkt an die richtigen Talente zu übermitteln. Ich habe diesen Trend immer kultiviert und mein Team entsprechend geschult, da ich darin eine fantastische Chance für uns sehe, innovativ zu sein und über die traditionellen Rekrutierungspraktiken hinauszugehen.
Life Sciences und insbesondere die Pharmaindustrie stehen während der Corona-Pandemie im Rampenlicht. Kannst du uns sagen, wie du dieses vergangene Jahr erlebt hast?
Es war ein verrücktes Jahr, ganz sicher! 2020 war sicherlich nicht das Jahr, das jeder von uns erwartet hat!
Diese Pandemie ist eine Erinnerung daran, wie abhängig wir voneinander sind, wie sehr wir Menschen in unserem Leben brauchen. Social Distancing, Lockdowns, virtuelle Meetings, Veranstaltungen und Reisebeschränkungen – es hat uns alle herausgefordert. Auch die Biopharmabranche musste sich anpassen und kreativ sein. Aber jetzt mit der richtigen Einstellung zu reagieren, das ist der Schlüssel zum Aufbau einer branchenweiten kollektiven Resilienz.
Und ja, es ist absolut richtig, dass sowohl Medtech als auch Biopharma in dieser kritischen Zeit im Rampenlicht stehen. Weltweit arbeitet die Branche gemeinsam an der Entwicklung von Impfstoffen und Therapien und fährt die Produktion von neuen diagnostischen Tests und Geräten hoch. Sie haben die einmalige Chance, ihren Zweck zu bekräftigen und jeden daran zu erinnern, dass ihre Ziele weit über den reinen Verkauf von Produkten und die Erzielung von Gewinnen hinausgehen.
Das stimmt. Saad, du bist lokaler Experte für Life Sciences. Wie ist die Schweizer Life Sciences Industrie inmitten der Corona-Pandemie positioniert?
Die Schweizer Life Sciences Unternehmen sind sehr gut positioniert, um eine führende Rolle bei der Reaktion auf die Corona-Pandemie zu spielen. Große Unternehmen genauso wie Start-ups. Wir sind stolz darauf, diese Dynamik mit vielversprechenden anstehenden Projekten zu unterstützen.
Wir sprachen über Veränderungen in der Life Sciences Branche aufgrund der Pandemie. Mit all den Einschränkungen persönlicher Interaktionen hat sich auch das Recruiting dramatisch verändert. Wie bist du und dein Team damit umgegangen?
Auf jeden Fall, von einem Tag auf den anderen hat sich alles verändert. Die Talentakquise wurde durch den eingeschränkten persönlichen Kontakt herausgefordert – für uns im Recruiting und für Unternehmen gleichermaßen. Viele Unternehmen sehen sich mit der Realität konfrontiert, dass sie neue Kandidaten ausschliesslich remote einstellen und onboarden können. Videointerviews und fortschrittliche Rekrutierungstools verbessern zum Beispiel virtuelle Meetings und damit die Entscheidungsfindung. Aber nichts kann die menschliche Komponente ersetzen. Beziehungsorientierte Rekrutierung, die sich auf menschliche Interaktion und Vertrauen konzentriert, schafft ein einzigartiges Kandidatenerlebnis. Letzteres ist eine entscheidende Strategie, um Talente zu gewinnen und zu halten. In meinem Team und bei Coopers im Allgemeinen ist das Kandidatenerlebnis von größter Bedeutung. Wir bleiben so viel wie möglich mit unseren Kandidaten und Kunden in Kontakt, wir melden uns häufig und bieten jederzeit unsere Unterstützung an.
Lass uns ein wenig die Zeit vorspulen, um über das Leben nach Corona zu sprechen. Als Recruiter kennst du die Trends deiner Branche. Erst kürzlich haben wir auch auf dem Coopers-Blog spannende IT Trends thematisiert, beispielsweise die künstliche Intelligenz. Sicherlich spielt das auch in der Medizintechnik eine entscheidende Rolle. Was ist deine Meinung dazu?
Die Schweiz hat sich im Laufe der Jahre zu einem führenden Zentrum für künstliche Intelligenz (KI) entwickelt und sich als eines der innovativsten Länder der Welt etabliert. Wir haben einen rasanten Anstieg der Digitalisierung im Gesundheitssektor erlebt, der zum neuen "Normalzustand" in der Medizin werden könnte.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie KI die Medizintechnikbranche transformiert, was erklärt, warum der weltweite Software-Umsatz aus den Top-Cases im Gesundheitswesen von 3,7 Mrd. USD im Jahr 2019 auf fast 67 Mrd. USD im Jahr 2027 wachsen soll. Diese Technologie kann die Präzision, Geschwindigkeit und Effizienz von Diagnosen verbessern.
Start-Ups stürzen sich bereits auf die Gelegenheit, Innovationen zu schaffen, insbesondere mit Blick auf die digitalen Bedürfnisse der Welt nach der Pandemie. Ich kann mir mehrere Arten von KI-Anwendungen im Gesundheitswesen vorstellen, darunter Robotik, Überwachung, Virtuelle Gesundheitsassistenz (z. B. Chatbot-Technologie bei der Selbstdiagnose von Patienten), Schulung (z. B. AR/VR- und MR-Technologie) und Wearables (z. B. wachsende Verbreitung des Internet of Medical Things).
Insbesondere die medizinische Diagnostik könnte jedoch das größte Potenzial für KI-Technologien haben, solange die Regierungs- und Regulierungsbehörden festlegen können, wie der Einsatz von Algorithmen in diesem Bereich zu regeln ist.
Welche Trends und Innovationen im Bereich Life Sciences siehst du in naher Zukunft? Und worauf freust du dich auf lange Sicht am meisten?
Life Sciences Unternehmen haben während der Pandemie viel gelernt. Die Pandemie hat auch die Akzeptanz vieler innovativer Technologien gefördert und die Bedeutung von "Agilität" hervorgehoben.
Ich glaube, dass Biopharma-Organisationen in naher Zukunft von großen Veränderungen betroffen sein werden. Sie sollten die Herstellung und die Lieferkette im Hinblick auf aktuelle Abhängigkeiten überdenken und die Versorgung mit Inhaltsstoffen diversifizieren. Außerdem sehe ich den verstärkten Einsatz digitaler Technologien wie Datenanalyse, Automatisierung, kognitive Techniken, Wearables, Sensoren und verbundene Geräte, um virtuelle klinische Studien zu ermöglichen.
Langfristig werden viele Trends in diesen Bereichen wohl eine nachhaltige Beschleunigung erfahren, da die globale Gesundheitskrise die Art und Weise (z. B. Roboterchirurgie) und den Ort (z. B. Fernüberwachung von Patienten) der Erbringung von Gesundheitsleistungen verändert. Neue Technologien werden die Art und Weise, wie wir Krankheiten vorbeugen, diagnostizieren und heilen, grundlegend verändern und Effizienzsteigerungen ermöglichen, wie z. B. KI-gesteuerte Plattformen zur Entdeckung von Medikamenten und Analytik, um den richtigen Ansatz für einen bestimmten Patienten zu finden (personalisierte Medizin).
Ein weiterer faszinierender Trend ist die Macht der erweiterten Realität (Virtual, Augmented und Mixed Reality). Diese Technologie ist extrem vorteilhaft für Training und Operationssimulation. Um sich besser auf Operationen vorzubereiten, können Chirurgen sogar patientenspezifische Organe mit 3D-Druckern nachbilden. In der Mixed Reality sind die virtuelle und die reale Welt miteinander verwoben, so dass sie wichtige Ausbildungsmöglichkeiten für medizinisches Fachpersonal bietet und auch Patienten hilft, ihre Krankheiten oder Behandlungspläne zu verstehen.
Vor ein paar Wochen haben wir erfahren, dass Roche plant, mit Hilfe von Quantencomputertechniken nach Alzheimer-Behandlungen zu suchen. Es werden so viele Innovationen kommen, das ist sehr spannend!
Das klingt in der Tat sehr aufregend. Vielen Dank für deine Einblicke. Wir schließen unsere Interviews immer mit ein paar informellen Fragen ab. Bist du bereit?
Mac oder PC?
PC mit Linux-Betriebssystem.
Meine Lieblings-App ist...
trello
Wem sollten wir unbedingt auch auf Instagram folgen?
Ganz klar, der Coopers Group.
Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Ein Teleportationsgerät. Hmm, schwierig, aber ich würde nur eines brauchen: meine Familie.
Hast du ein geheimes Laster (guilty pleasure)?
Schokolade... Schweizer Schokolade.
Beende diesen Satz bitte: „Ich liebe es im Recruiting zu arbeiten, weil..."
...ich Unternehmen und ihre Führungskräfte inspirieren und ausbilden darf, damit sie auffindbar, teilbar und einprägsam sind.
Vielen Dank für das Interview und deine Zeit, Saad.
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